Schulhofradio geht auf Sendung

Sozialarbeiter:innen in Coronazeiten haben immer etwas zu tun. Wenn sie ihre Kinder nicht analog erreichen, dann wenigstens über den Äther. Der Buschfunk sendet.

Ein paar Töne auf dem Xylophon, eine Ansage und schon sind die beiden Sozialarbeiter Thomas und Sven auf Sendung. Seit Dezember läuft auf YouTube das Schulhofradio Buschfunk der Wilhelm-Busch-Grundschule in Leipzig. Mindestens zweimal im Monat gibt es eine neue Sendung.

Als Sven und Thomas das neue Format planten, gab es noch keinen Lockdown. »Wir wollten mit den Menschen unserer Schule ins Gespräch kommen. Die Kinder sollten hören, was es außerhalb des Unterrichts an der Schule noch gibt.«, erklärt Sven. Und so trafen die beiden in der ersten Sendung den Hausmeister der Schule und stiegen mit ihm auf den Dachboden der Schule. »Das war spannend! Nicht nur für unsere Zuhörer!«, berichtet Thomas begeistert. Und Sven ergänzt lachend: »Dort oben sind normalerweise keine Kinder anzutreffen.«

Mit dem Lockdown Mitte Dezember verlegten die beiden ihr Radio ins heimische Studio. Hier erklären sie in ihren Sendungen das tiefste Loch der Erde. Oder wie der Fußball entstanden ist und welche Möglichkeiten das Wetter den Kindern draußen bietet. Per Telefon interviewen sie interessante Gäste, welche die Schüler:innen der Schule oftmals kennen. Sie probieren live Experimente (welche ab und an auch schief laufen) und rätseln mit den Zuhörern Berufe von Eltern der Grundschule.

Neben Gequassel und Spaß verschönern Thomas und Sven den Alltag der Kinder und bleiben mit ihnen in Kontakt. »Das Homeschooling setzt allen zu.«, so Sven. »Wir wollen einfach für ein paar Minuten Unterhaltung in dieser Zeit sorgen.« Vielleicht wird ja daraus in Zukunft ein Podcast. Potenzial hat er in jedem Fall.

Alle Sendungen des Schulhofradios werden hier veröffentlicht.

Schulsozialarbeiter Thomas und Sven

In erster Linie dient die Schule zur Wissensvermittlung. Doch Konflikte lösen, Streit gewaltfrei beenden oder respektvoll miteinander umgehen, werden zuweilen in einem Fach wie Mathematik oder Deutsch nicht vermittelt. Für Lehrer ist es schwierig, sich den individuellen und sozialen Problemen ihrer Schüler:innen zu stellen. Sie fungieren als Wissensvermittler und weit weniger als Ansprechpartner:in. Diese Arbeit übernehmen Schulsozialarbeiter. Sven und Thomas, Schulsozialarbeiter an der Wilhelm-Busch-Grundschule in Leipzig nehmen sich stattdessen Zeit. Sie bauen eine Brücke zwischen den Schüler:innen und Lehrer:innen. Über die VILLA als Träger arbeiten sie und sind unabhängig von Lehrer:innen, der Schulleitung oder der Schulbehörde – die idealen neutralen Vertrauenspersonen. Insofern sie es wünschen, beraten sie zugleich Eltern. Als Ansprechpartner helfen sie beim Lösen von Problemen.

Die beiden agieren kontinuierlich am Ort der Schule und für die dortigen Schüler:innen. Sie sind ausgebildete, sozialpädagogische Fachkräfte. Mit ihrer Arbeit fördern sie ein friedliches Miteinander.

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